Planungstool für Gebäude & Quartiere

Strombedarfe in Quartieren

Die Abschätzung von Strombedarfen ist Voraussetzung für eine ganzheitliche, energetische Planung von Quartieren. Strombedarfe umfassen vor allem Nutzerstrom sowie Ladestrom für Elektromobilität.

Strombedarf

Intelligente Stromversorgungssysteme in Quartieren ermöglichen es, dezentrale erneuerbare Energien effizient zu nutzen. Bei der Planung von Quartierssystemen ist entscheidend, Bedarfe von Gebäuden und anderen Verbrauchern bereits zu einer frühen Planungsphase richtig abzuschätzen. Strombedarfe resultieren aus Nutzerstrombedarfen, Industrieprozessen, Elektromobilität und elektrifizierten Wärme- und Kälteanlagen. Nutzerstrom, auch Allgemeinstrom genannt, beschreibt Strom, der zum Betrieb von alltäglichen Anlagen wie Computer, Beleuchtung, Fernseher oder Kühlschränken benötigt wird. Zur Bedarfsabschätzung und Erzeugung von Jahresprofilen kann auf einschlägige Studien sowie Standardlastprofile zurückgegriffen werden. Strombedarfe für Industrieanlagen und -prozesse sind dahingegen oftmals nur auf Basis aufgenommener Messdaten verlässlich abzuschätzen. Auch Lastverläufe für industrielle Verbraucher sind sehr individuell und können daher nicht statistischen Erhebungen entnommen werden.

Lokale Stromerzeugung und Verbrauch

Quartierslösungen zielen oftmals darauf ab, die Energieerzeugungspotentiale im Quartier voll auszuschöpfen und lokal erzeugten Strom auch lokal zu nutzen. Dies verringert den notwendigen Stromimport und erhöht den Autarkiegrad des Quartiers. Aus diesem Grunde werden vermehrt Arealnetze realisiert. Dies sind kleine Stromnetze die entkoppelt vom öffentlichen Stromnetz errichtet und betrieben werden. Sie werden auch Microgrids genannt und ihnen wird für die Energiewende eine große Bedeutung zugeschrieben. Speichertechnologien wie Batterien ermöglichen eine zeitliche Verschiebung von Stromerzeugung und -bedarf wodurch sich der Anteil des lokal erzeugten Stroms weiter erhöhen lässt. Auch die Kopplung des Stromnetzes mit Wärmenetzen durch sogenannte Power-to-heat-Technologien (P2H) kann sinnvoll sein, um überschüssigen Strom im Wärme- oder Kältesektor zu nutzen und so die Flexibilität des Stromnetzbetriebs zu erhöhen.

Im nPro-Tool können für Nutzerstrom und Elektromobilität Bedarfsprofile mit stündlicher Auflösung erzeugt werden.

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